Wissenswertes
Zecken und Insekten als Infektionsüberträger
Bis zu 20 Prozent dieser Parasiten sind mit dem Erreger der sogenannten Lyme-Borreliose infiziert, den sie beim Saugakt mit abgesondertem Speichel auf ihren Wirt übertragen.
An der Lyme - Borreliose, einer bakteriellen Infektion, können Menschen und Hunde erkranken.
Gelenkentzündungen mit schmerzenden Gliedmaßen und Bewegungsstörungen sowie zeitweiliges Fieber mit gestörtem Allgemeinbefinden kennzeichnen das Krankheitsbild. Bei Katzen sind die Krankheitsanzeichen noch wenig bekannt. Doch auch ihr Abwehrsystem muss sich mit dem Erreger auseinandersetzen; dies zeigen Blutuntersuchungen, die auch zur Diagnose der Erkrankung durchgeführt werden. Die Behandlung erfolgt bei Mensch und Tier durch Antibiotika, die über mindestens 14 Tage verabreicht werden müssen.
Für Hunde steht ein Impfstoff zum Schutz vor Borreliose zur Verfügung, über das Impfschema informieren wir Sie gerne.
Zur Verminderung des Infektionsrisikos sollten Hunde und Katzen nach jedem Freilauf gründlich abgesucht und von den drei bis vier Millimeter großen, schwarz oder braun gefärbten Zecken befreit werden. Haben die Blutsauger ihre Opfer erreicht, sind sie oft mehrere Stunden auf der Wirtsoberfläche unterwegs, um eine geeignete Ansaugstelle zu finden.
Bevorzugt werden gefäßreiche, dünnhäutige Stellen an Kopf, Hals, Schulter und Achsel. Auch bereits in der Haut verankerte Zecken können noch erfolgreich an der Erregerübertragung gehindert werden, die Speichelsekretion beginnt frühestens zwei Stunden nach dem Ansaugen.
Mit einer speziellen Zeckenzange lassen sich die Schädlinge erfassen und unter sanftem Zug aus der Haut drehen. Keinesfalls sollte man sie zuvor mit Öl abtöten, denn gerade im Todeskampf setzen Zecken ihren möglicherweise infektiösen Speichel ab.
Neben der manuellen Zeckenabwehr kommen in der tierärztlichen Praxis speziell gegen Zecken gerichtete Wirkstoffe zur Anwendung. Diese prophylaktischen Arzneizubereitungen, vorzugsweise in Form von Tropflösungen, können Haustiere wirksam schützen.
Wer mit seinem Hund eines der Mittelmeerländer, Norditalien, die Südschweiz oder Ungarn bereisen will, sollte die Zeckenbekämpfung ganz oben auf den Urlaubsplaner setzen. In diesen Ländern wird der Erreger der Babesiose durch Zecken übertragen. Im Mittelmeerraum ist zudem eine Doppelinfektion mit dem Erreger der Ehrlichiose möglich. In beiden Fällen handelt es sich um von Zecken übertragbare Blutparasiten, die ein bis drei Wochen nach der Übertragung Fieberschübe mit gestörtem Allgemeinbefinden, Blutarmut und Blutharn auslösen können. Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium entsteht Blutarmut. Treten solche Krankheitszeichen nach einer Urlaubsreise auf, sollte der behandelnde Tierarzt auf den vorangegangenen Auslandsaufenthalt aufmerksam gemacht werden. Aufgrund des zunehmenden Reiseverkehrs wurden die Erreger auch bereits in Deutschland festgestellt.
Leishmaniose (Übertragung durch Sandfliegen), Dirofilariose (Herzwurmerkrankung) und Haemobartonellose sind weitere, teilweise ernst oder tödlich verlaufende Erkrankungen, die durch Insektenstiche, vorzugsweise im Mittelmeerraum übertragen werden. Daher ist dort eine umfassende Insektenabwehr ebenso erforderlich wie die Zeckenprophylaxe. Über geeignete Maßnahmen beraten wir Sie gern auch vor ihren Reisen.