Wissenswertes

Wissenswertes zu Meerschweinchen

Informieren Sie sich hier über Besonderheiten der beliebten Haustiere.

Informieren Sie sich hier über Besonderheiten der beliebten Haustiere, um durch richtige Pflege und Ernährung für Wohlbefinden und Gesundheit der kleinen Nager zu sorgen.

Physiologische Besonderheiten

Verdauung

Beim Meerschweinchen haben alle Zähne offene Wurzeln und wachsen das ganze Leben über permanent nach. Ähnlich wie beim Kaninchen findet auch beim Meerschweinchen die Verdauung überwiegend im Blinddarm statt. Hier befindet sich mehr als die Hälfte des gesamten Magen-Darm-Inhaltes. Durch die Wiederaufnahme des Blinddarmkotes (Koprophagie) können die Tiere ihren gesamten Vitamin B - Bedarf decken und ebenfalls Vitamin K aufnehmen. Eine weitere Besonderheit ist ebenfalls, dass das Meerschwein kein Vitamin C selbst synthetisieren kann und daher auf eine Zufuhr über das Futter angewiesen ist. Aufgrund der spezifischen Flora von Bakterien im Magen - Darm - Bereich führt jede Störung zu einer schnellen Reaktion, was sich häufig in Durchfall oder auch Schocksymptomatik niederschlägt.

Fortpflanzung

Im Verhältnis zu vergleichbaren Tierarten weist das Meerschwein eine relativ lange Tragezeit auf, welche zwischen 60 bis 70 Tagen schwankt. Die Wurfgröße beträgt 2 bis 5 Tiere. Die Neugeborenen sind voll entwickelt und können das Nest gleich verlassen (Nestflüchter). Mit 3 Wochen können die Jungtiere abgesetzt werden.

Sonstiges

Das Körpergewicht unterliegt einer größeren Schwankung. Weibliche Tiere wiegen ausgewachsen zwischen 700 bis 1000 g (+/-), die männlichen Tiere können bis 1800 g auf die Waage bringen. Bei optimalen Haltungs- und Fütterungsbedingungen besteht eine Lebenserwartung bis zu 8 Jahren. Meerschweinchen sind dämmerungs- bis nachtaktive Tiere, die sich untereinander akustisch (Pfeifen) verständigen.

Zahnanomalien

Die ständig nachwachsenden Zähne führen beim Meerschweinchen sehr oft zu Störungen beim Fressen / Kauen. Durch mangelnde Abnutzung der Zähne beim Fressen oder übermäßiges Wachstum und dadurch bedingte Fehlstellungen wird es dem Tier oft unmöglich, Futter aufzunehmen. Im schlimmsten Fall kann das bis zum Verhungern des Tieres führen! Probleme bei der Nahrungsaufnahme bei anfänglich gutem Appetit, allmähliches Abmagern, unzerkautes Futter in der Mundhöhle oder auch Speicheln können Indizien für Zahnanomalien sein. Heu als Hauptfutter kann Zahnfehlstellungen vorbeugen.

Abszesse

Eine Besonderheit beim Meerschwein ist das relativ häufige Auftreten von Abszessen. Vorwiegende Lokalisation ist im Kopfbereich, hier vor allem im Bereich der Unterkiefer. Die Ursachen sind mannigfaltig, u. a. durch Verletzungen (z.B. Einstreu) oder auch Zahnanomalien. Das Größenwachstum dieser Abszesse variiert ebenfalls von Fall zu Fall sehr stark. Zum Teil ist das Tier in seinem normalen Verhalten nicht gestört, so daß Zubildungen erst erkannt werden, wenn sie sehr groß sind. Mit zunehmender Größe kann es aber auch zu verminderter Futteraufnahme und Störungen des Allgemeinbefindens kommen.

Ovarialzysten

Pathologische Untersuchungen an Meerschweinchen haben ergeben, dass fast drei Viertel aller untersuchten, weiblichen Tiere Zysten an den Eierstöcken aufweisen. In den meisten Fällen äußert sich das Krankheitsbild nicht sichtbar. Je nach Größe und Intensität der Zyste kann es aber auch zu klinischen Symptomen kommen, die sich u. a. in symmetrischen Haarausfall in beiden Flankenbereichen und in einer starken Umfangsvermehrung des Bauches äußern. Nicht selten sind diese Umfangsvermehrungen sogar als tischtennisballgroße Gebilde sicht- und fühlbar.

10 goldene Regeln für richtiges Füttern von Meerschweinchen

  1. Grün- und Saftfutter stets frisch verfüttern
    Was nach einer halben Stunde bis Stunde nicht aufgefressen wurde, aus dem Käfig entfernen (das gilt nicht für Heu! Dieses muß immer zur Verfügung stehen!). Es könnte sonst welken, faulen oder schimmeln.
  2. frisches Futter stets waschen
    Gemüse, Salat und Obst immer gut auswaschen, ausschwenken und abtropfen lassen.
  3. Heu und Grünzeug immer in die Raufe geben
    Nicht einfach auf den Boden des Käfigs werfen, da es dort leicht verschmutzen kann.
  4. Vorsicht beim Sammeln von Grünfutter
    Nicht am Straßenrand (Abgase) oder von Wiesen sammeln, die viel von Hunden aufgesucht werden, auch nicht an den Rändern von landwirtschaftlich genutzten Flächen (Dünge- und Spritzmittel).
  5. Futter richtig anbieten
    Nichts direkt aus dem Kühlschrank verfüttern, nichts Gekochtes oder Gebratenes anbieten, keine Tiefkühlgemüse und keine Konserven.
  6. zu regelmäßigen Zeiten füttern
    Speziell Meerschweinchen gewöhnen sich daran.
  7. keine abrupten Futterumstellungen vornehmen
    Wenn im Winter hauptsächlich Trockenfutter gefüttert wird, darf im Frühling nicht von einem Tag auf den anderen auf frisches Grün umgestellt werden.
  8. immer abwechslungsreich füttern
    Fertigfutter in winzigen Mengen reichen (die meisten Meerschweinchen brauchen gar keines), dazu Grünfutter mit ausreichend Heu, dann entstehen keine Verdauungsprobleme.
  9. immer frisches Wasser anbieten
    Täglich frisches Wasser in den Trinkautomaten füllen.
  10. für Bewegung sorgen
    Speziell bei Meerschweinchen für ausreichende Bewegung sorgen, damit das Tier vital und gesund bleibt. Hat es Speck angesetzt, ruhig einen Fastentag pro Woche einführen, an dem nur Wasser und Heu gereicht wird.

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